Ein zünftiges Stockfischgröstl am Aschermittwoch. Aus der Dose. Alles andere wäre neureich.
Alle Welt meint, italienische Kultur werde nur nach Außen (Norden) exportiert (Pizza, Pasta, Musik). Dabei ist der Stoccafisso eines der vielen Zeugnisse, dass es auch umgekehrt geht. Sogar sprachlich: Stocca = Stock, Fisso = Fisch.
Ein weiteres Kulturwunder ist die Tatsache, dass vom Meer umgebene Italien einen gedörrten Fisch aus Norwegen zur Volksspeise erkor. Die Erklärung ist einfach: Der fangfrische Fisch gehörte den Herrschaften. Das niedere Volk musste sich mit Anderem zufriedengeben (das ist auch die Geschichte der Innereien!). Somit ist der über deutsche Landen über Tirol und den Brenner nach Venedig gelangte Stoccafisso ein immer noch äußerst schmackhaftes Zeichen des kulturellen Austausches.
Ein drittes Kulturwunder ist die Dose. An diesem Aschermittwoch 2023 stammt das Stockfischgröstl aus der Konserve: Baccalà von SIMENS (!). Wärmen, gekochte Erdäpfel in Scheiben unterheben, ordentlich Kreitla drauf und fertig. Einwandfrei in Gehalt, Geschmack und Aussehen.
P.S.
Die traditionelle Zubereitung gibt es auf NUiS – STOCKFISCHGRÖSTL, gewürzt mit einer Prise Wortkunde.
Dass die italienische Küche den höchsten Grad an Konserve überhaupt aufweist, habe ich bereits mit der ‚TUNA FISH PASTA‘ festgestellt.