Nicht alle Frauen in der Politik sind gleich viel wert. Der Auftritt von Giorgia Meloni und Annalena Baerbock auf dem Friedensgipfel in Kairo am 21. Oktober 2023.
Hier soll die Sache selbst unberührt bleiben, um die es bei dem Zusammentreffen in Kairo – hauptsächlich arabischer und westlicher Staaten – nach dem Hamas-Massaker und der darauf folgenden Kriegserklärung Israels geht. Es geht hier allein um zwei Frauen, die ihr Land repräsentieren. Und welche der beiden Frauen Identität, Klasse, Echtheit und Überzeugungskraft vermittelt und welche nicht.
Die Ausschnitte aus den Videobildern der Konferenz in allen möglichen Nachrichten zeigen Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni zeitlich weit vor Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock. Allein das schon einmal ein Statement.
Meloni ist echt
Giorgia Meloni kommt und spricht Italienisch: volle Identität, selbstsicher. Das zweite wichtige Statement. (Meloni kann amerikanisiertes Englisch, und das sehr gut). In der Sache spricht sie von Italien und seiner Rolle als «Brücke» zwischen Ost und West. Klug. Das dritte wichtige Statement. Während Giorgia Meloni spricht, scheint sie ihre Gedanken zu sammeln, senkt den Blick, hebt ihn in die Höhe, schaut nach links zum ägyptischen Gastgeber – das heißt sie spricht frei. Viertes wichtiges Statement. Summe: In Italien kocht der Chef. Und Italien kocht ganz vorne in der Welt mit – mit einer Ausnahmefrau namens Giorgia.
Baerbock ist unecht
Wie schaut nun das Bild aus, das Deutschland hergibt? Der Chef fehlt. Kanzler Scholz kommt nicht nach Kairo (gibt es im Augenblick Wichtigeres?) Nein, er schickt sein Mädchen vor. Die Außenministerin der Gefühle verzichtet auf ihre Muttersprache (Baerbock spricht nur Schul-Englisch). Sie verzichtet auf ihre Nationalsprache trotz beisitzender Simultanübersetzerin. Sie liest ihre Botschaft mit starrem Gesichtsausdruck vom Blatt. Das, was sie zu sagen hat, handelt nicht von ihrem Land, Deutschland, sondern ist ein unhaltbarer und daher hohler Moralsatz: «Alle Zivilistenleben sind gleich viel wert». Danke Frau Pastor.
Zwei Frauen in Kairo. Nicht alle Frauen in der Politik sind gleich viel wert.
Giorgia Meloni
Annalena Baerbock
