Der Heilige Georg im Russischen Staatswappen

WLADIMIRS EID

Georg Dekas
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7. Mai 2024

Die Vereidigung von Wladimir Wladimirewitsch Putin zum Präsidenten der Russischen Föderation ist ein ernster und würdevoller Staatsakt.

Habe heute das VK-Video zur Vereidigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin angesehen und gleich darauf die entsprechende Meldung der deutschen Massenzeitung BILD gelesen. Ich schäme mich für Deutschland. 

Die Vereidigung von Wladimir Wladimirewitsch Putin zum Präsidenten der Russischen Föderation am 7. Mai 2024 ist ein ernster und würdevoller Staatsakt. Linear, abstrakt, fast schon kalt wirkt der lange Gang des einsamen Herrschers durch die goldenen Prunksäle des Kreml, flankiert von den Gardisten in Märchenuniformen à la Nussknacker-Suite, entlang des Spaliers der 2500 Gäste, die Elite des Reiches, hin zu einem altarförmigen Pult vor einer monumentalen, aber zugleich nach oben wallenden weiß-blau-roten Trikolore. „Genosse Präsident“, begrüßt ein Herr im akademischen Talar den Mann, der noch einmal, bis 2030, die ungeheure Bürde der Verantwortung für eine der faszinierendsten politischen Kulturen der Welt tragen soll: Russland, das Riesenreich, das Erbe der Zaren und das Erbe der Sowjetunion. Eine atomare Supermacht, die unter Präsident Putin die Schmach des Zusammenbruchs des realen Sozialismus erstaunlich gut bewältigt hat und dabei ist, den föderalen Vielvölkerstaat auf den Grundlagen des Glaubens und der nationalen Ehre zu festigen.

Putin spricht den Eid (33 Worte). Er schwört, die Rechte der Bürger zu achten, die Unabhängigkeit des Staates zu schützen und dem Volk treu zu dienen. In der anschließenden, kurzen Ansprache geht das nun vereidigte Staatsoberhaupt und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte auf die Lage der Nation ein. Russland stehe unter feindlichem Druck. Sich dagegen zu verteidigen sei oberstes Ziel. Putin sagt: «Ich wende mich an jeden Bürger Russlands». Das Wichtigste: Zusammenhalt, klare Führung, Vertrauen. Jeder im Saal weiß, dass in der Ukraine militärisch über das Schicksal Russlands entschieden wird. „Zusammen siegen wir!“

Nach dem starken Aufruf des Präsidenten wird die Nationalhymne gespielt. Die Ehrengäste singen mit und klatschen Beifall. Der Präsident schreitet nun in den Hof des Kreml-Palastes hinab. Dort nimmt er die Parade der Kreml-Garnison ab, geht weiter in die Marien-Kathedrale, wo Patriarch Kirill den Präsidenten mit orthodoxem Ritus segnet, dann ihn als Mensch anspricht, zum inneren Seelenfrieden mahnt, der Kraft gibt und Fehler vermeiden hilft.

Von Beginn des Festaktes an geht Präsident Putin allein, er redet allein, spricht allein vor den geladenen Gästen im Prunksaal, steht allein in Regen und Wind vor seinen Gardisten, die er mit kriegerisch entschlossenem Ruf begrüßt, wartet allein und schweigend (wie ein armer Sünder) auf die Segnung durch das Kirchenoberhaupt. Bewusste Choreografie. Der Präsident hat das Vertrauen des Volkes. Die Verantwortung für Gedeihen oder Verderben muss er allein tragen. Die gesamte Zeremonie begann mit dem Zwölf-Uhr-Schlag der berühmten schwarzen Uhr am Kreml und das VK-Video endet mit der selben schwarzen Uhr. Sie zeigt 12:50 Uhr an.

Und was bekommt das unbedarfte deutsche Volk aus seiner bildenden Zeitung zu lesen? Nichts als Schmähungen und Hetze gegen Putin und Russland. Der Präsident wird verächtlich gemacht, die Zeremonie ins Lächerliche gezogen. Für Links und Zitate ist mir die Zeit zu schade. Ich frage mich nur, welcher Ungeist diese US-Vasallen reitet. Ist es die tief verwurzelte Russenangst nach den zwei traumatischen Waffengängen (1914-1917, 1941-1945), die wieder aufbricht, oder ist es das Gekläff eines rachsüchtigen Pinschers unter dem Rockzipfel des skrupellosen großen Onkels Sam? BILD war einmal eine deutsche Zeitung. Heute wird in 12 Stunden des Tages in San Francisco gemacht und transportiert amerikanische Politik und Popkultur. Ich denke an die deutschen Kaiser, an Luther, Kant, Goethe, Beethoven, Bismarck, Ernst Jünger, an das gesamte über tausendjährige Vermächtnis der Deutschen. Und schäme mich für das niedere und verlogene Zerr-BILD, das die Bundesrepublik heute abgibt. Nicht nur in ihrem neuerlichen politischen Irrweg, sondern gerade auch und wieder einmal im fehlenden Takt und Respekt gegenüber anderen Mächten – auch feindlichen.

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