Papst Franziskus für Ende des sinnlosen Blutvergießens in der Ukraine.
Als KK (Konventions-Katholik) freue ich mich nicht über jede Äußerung des gegenwärtigen Kirchenoberhauptes, aber über diese freue ich mich sehr. Papst Franziskus:
„Aber ich denke, dass der stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt und den Mut hat, die weiße Flagge zu schwenken und zu verhandeln.“
Klar, dass die Nato-Falken da über die Vatikan-Taube herfallen. Und die Ukraine mit Helden-Pathos antwortet. Aber die Aussage muss im Zusammenhang gelesen und nicht wie eine ausgerissene Sau durch die Gassen gejagt werden.
Endlich ringt sich ein römischer Christenführer zu einem Wort durch, das der eigentlichen Lehre von Jesus entspricht, dem Frieden durch Nachgeben, und schon reden ihm die deutschen Kriegstreiber ein, er paktiere mit dem Teufel. Stellvertretend für alle Falken sagt BILD-Kommentator Straten (der sich selbst Katholik und den Papst «Eure Scheinheiligkeit» nennt!):
«[Putin] die Ukraine zum Fraß vorzuwerfen, um dann die nächsten Länder anzugreifen? Das ist keine Forderung zum Frieden, sondern eine Aufforderung zu weiterer Gewalt.»
Das ist barer Unsinn und eine Verdrehung der Tatsachen. Putin ist nicht der böse Wolf und die Nato-Länder sind nicht die sieben kleinen Geislein. Die Ukraine ist nicht die weiße Prinzessin auf dem sturmumtobten Felsen, die vom Seeungeheuer «angegriffen» wird. In diesen unechten Grimm/Hollywood-Bildern schwelgt das größte Militärbündnis der Welt, das sich seit 2014 eines der rohstoffreichsten Länder der Welt mit Hilfe korrupter Oligarchen und eines glänzenden Schauspielers unter den Nagel reißen wollte. Bis der angestammte Nachbar sagte: Was macht ihr da in meinem Vorgarten? Raus mit Euch!
Jetzt, wo die Verführer und Schlächter des ukrainischen Volkes sprichwörtlich ihren geprügelten Schwanz einziehen, ist die Aufnahme von Friedensverhandlungen, die der «Teufel» Russland schon vor zwei Jahren angeboten hatte, nicht nur ein moralisches, sondern ein unabwendbares Gebot der Stunde. Es sei denn, Europa will sich selber in einem thermonuklearen Inferno auslöschen. Was nicht ganz auszuschließen ist, hört man die gottlose Meute bellen. Da lobe ich mir den Papst.
