Mei, jetz kriegen’s Schnappatmung, die Ökolinken, weil die SVP beschlossen hat, Koalitionsverhandlungen mit den daitschen und waltschen Rechten anzufangen…
…anzufangen, nichts weiter. Regierungsbildung offen. Wenn der Urzì (Zwiderwurzì) sich so aufführt wie in Trent, dann wird’s no lang nix mit der Zweck-Ehe, die Kompatscher und Co eingehen möchten.
Aber schon tönen sie, die Kassandras, reihum, der alte Silvius würde sich im Grab umdrehen und derlei Floskeln mehr. Die gleiche Aufregung hatten wir, als es nötig war, die Lega mit in die Landesregierung zu nehmen. Und, was war? Die Lega wurde lammfromm und ist am Ende am deutschen Spirit zerbröselt. Der edelweiße Kompa/gnon hat mit Rechts ungehindert grünrote Sozi-Politik gemacht, als wäre er Robert und Olaf in Einem.
Zwei Dinge:
Das Wahlergebnis vom 22. Oktober hat gezeigt, dass die Leute Sicherheit, Recht und Heimat weitaus höher stellen als Friday-Futilitäten. Das muss sich in der Regierung widerspiegeln, sonst ist alles für die Katz.
Zweitens, das Wahlergebnis lässt vermuten, dass sich die ‚italienischsprachigen EU-Bürger‘ (Ironie) hier im Land nicht mehr so ganz an ihr altes, nationales Parteien-Biotop halten. Dafür lieber deutsch fremdgehen oder zuhause bleiben. Habe die Zahlen nicht studiert, aber diese Vorstellung hat etwas. Würde erklären, warum die SVP nicht noch tiefer gefallen ist, warum Kölle sich halten konnte, Vita und Widmann Erfolg hatten: Alle hatten auch italienischen Treibstoff. Darum ist die Proporz-Berechnungsgrundlage im Landtag schief und gehört reformiert.
Nun sind also die national-italienischen Parteien richtige Wahlzwerge. Sie bekommen aber durch die geltenden Proporz-Satzungen einen (zu großen) Hebel der Repräsentanz und dürfen deshalb mit den beiden Stimmenverlierern SVP und Freiheitliche auftrumpfen. Von den drei Italo-Zwergen sind Bianchi und der kaum galant erscheinende Fratelleo stramme Nationalisten. Vom jungen Christdemokraten der Civica muss man sehen. Trotz des Getöses werden sich der deutsche und der italienische Nationalismus gegenseitig die Waage halten, unterm Strich aber wird eine konservativere und entschlossenere Regierung herauskommen, sollte sich das seltsame Quintett am Ende einigen können.
Die Ökolinken, die seit dem 25. September 2022, dem Tag des überwältigenden Wahlsieg von Giorgia Meloni in Rom ständig «Haltet den Dieb Faschisten!» schreien, die werden in gewisser Weise ebenfalls Recht bekommen.
Denn ein bissl faschistisch würde diese neue Südtiroler Landesregierung dann doch sein. Warum? Weil sich die Urenkel Mussolinis auf das «fare» berufen, auf das «Tun», das «Vorwärts», so wie ihr großes Vorbild mit dem starken Kinn. Zu tun gäb es viel. Sollte halt nicht so ausgehen wie damals.
So wurde vor genau 100 Jahren in Italien gesungen:
«Vincere, vincere, vincere … Avanti gioventù! Ogni vincolo, Ogni ostacolo superiam …» (Hier anhören).
Mal schaun, was Wolf, Bär und Achmed dazu sagen.