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RÜCKBLICK AUF ARNO

Georg Dekas
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11. Juni 2023

Lenker Arno Kompatscher hat an Schwung verloren. Die Wiederwahl zum Landeshauptmann scheint gesichert. Alternativlos ist sie nicht.

Wer Südtirols Wagen lenkt, hat es nicht leicht. Schwer, den Spagat zwischen Brüssel, Rom und Bozen zu schaffen. Unmöglich, alle Forderungen und vermeintlichen Bedürfnisse der Leute zu befriedigen. An Anerkennung für die geleistete Arbeit der Südtiroler Landesregierung in diesem Verkehrswirrwarr soll es nicht fehlen.

 

Politische Duftmarke gefragt

Dennoch ist die Arbeit eines Landeshauptmannes und seiner Mannschaft nicht einfach die eines Kondominium-Verwalters.

Der erste Repräsentant des Landes Südtirol muss neben seiner Arbeit auch markante politische Duftmarken setzen, selbst dann, wenn er von Rechts wegen nicht «zuständig» ist.

Welche politischen «Duftmarken» hat Landeshauptmann Arno Kompatscher in den vergangenen fünf Jahren seiner zweiten Amtszeit gesetzt?

 

Da duftet wenig

 

  • Gegen österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler
  • Pestizid-Eigentor gegen Karl Bär
  • Covid-Zwangsregime als Gehilfe Roms und Brüssels
  • Fehlentscheidung aufgrund von abgehörten Telefonen
  • Kein Wort zum Killer-Bär
  • Kein Erfolg beim Wolf
  • Keine Ordnung bei der Raumordnung
  • Explodierende Wartezeiten in der Sanität
  • Fragwürdige Steuerpolitik (Super-GIS)
  • Fragwürdige Planspiele beim Bettenstopp
  • Fragwürdiger Nachbeter von «Nachhaltigkeit»
  • Kein Billigstrom trotz Stromautarkie
  • Kein Abbau von Bürokratie
  • Monsterprojekte wie Standseilbahn Schenna u. ä.

 

Rosa Brille genug?

Alles das mag man auch anders sehen. Wenn man eine rosa Brille aufsetzt. Aber das letzte Wort zu Compatcher & Company haben sowieso die voraussichtlich weniger als 100.000 (älteren) Wähler der Volkspartei im Oktober 2023.  Wer darüber hinaus wissen möchte, wie das Volk über AK denkt, sollte sich den Anteil der Nichtwähler anschauen.

 

Eine Alternative gibt es immer

Viele traditionelle Wähler sagen gebetsmühlenartig: Ja, aber wo ist die Alternative? Alternativen gibt es immer. Es kommt auf den Leidensdruck an. Dieses Jahr, bei Wolf, Bär und Teuerung, steht im Raum, dass die Südtiroler Wählerschaft – so dumm sie von manchen Kreisen auch hingestellt wird – am Ende doch eine Alternative zu Kompatscher erblickt und zackig wählt.

 

Fragezeichen Nummer 2

Schauen wir uns einmal die Performance der Nummer 2 in der SVP an. In der Landtagswahl 2013 tritt ein neuer Name auf. Philipp Achammer (*1985), der SVP-Obmann, wird  Landtagsabgeordneter und schon gleich Mitglied der Landesregierung. In der Landtagswahl 2018 brettert Achammer nach vorne und taucht im Rückspiegel von Spitzenmann AK auf. Achammer verdoppelt sein 2013er Startkonto von 14.478 VZ-Stimmen um ganze 18.810 VZ Stimmen und geht 2018 mit 33.288 VZ-Stimmen durchs Ziel.

Verliert Kompatscher im Oktober 2023 gegen Achammer? Oder bekommt die Sternfahrt von Achammer einen Knick? Beides ist vorstellbar. Offensichtlich gefällt der Achammer den SVP-Wählern. Die Schriftsteller von den «Freunde im Edelweiß» haben es fertiggebracht, dass sich der SVP-Wähler zwischen Kompatscher und Achammer entscheiden wird.

 

Ob8!

Es kann auch ganz anders kommen, wenn der Widmann ernst macht.

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