Nun droht der Stadt Meran tatsächlich eine Bürgermeisterin.
Von deutscher Seite wird sie bereits als Siegerin gefeiert: Katharina („Kata“) Zeller. Der Sender Bozen (TV, Runder Tisch) liegt ihr zu Füßen, die DOLOMITEN sowieso, in Meran kehren abtrünnige Obermaiser zurück unters Edelweiß, Sabine Kiem und Ulrike Ceresara vom Grün-Rot-Block haben das bornierte Gehabe der Grünen satt und wechseln mit fliegenden Fahnen zum stadteigenen Popstar.
Katharina Zeller hat den Rubikon überquert und die SVP zur interethnischen Partei gemacht. Deutsch und Italienisch gleich, Sozial sowieso, grüne Nachhaltigkeit erst recht, und wenn es braucht, gibt’s die Zeller auch in Tracht, alles elegant vermischt, mal dies mal das, und Voilà, haben wir ein städtisches Edelweiß in Grün-Weiss-Rot, ganz wie die nationale Trikolore. Die Grünen bleiben zurück mit offenem Mund. So freundlich ausgenommen hat sie noch niemand, diese alten Moraltanten.
Beim Mitbewerber Dario Dal Medico heißt es jetzt natürlich ‚Hannibal ante Portas‘ oder besser ‚Kata ante Portas‘. Der bedächtige Bürgermeister ließ wissen, es sei jetzt an der Zeit, die Krallen auszufahren. Der gemäßigte Italiener bezieht sich dabei auf die zwei Wochen von der Gemeindewahl bis zur Stichwahl am Sonntag, den 18. Mai. Die beiden Läufer Dal Medico und Zeller starten von der gleichen Linie, er mit einem Guthaben aus dem ersten Wahlgang von 4.809, sie mit 5.005 Stimmen. Noch bis vor Tagen durfte man relativ entspannt auf einen Sieg von Dal Medico wetten, auch wenn dieser nur knapp sein sollte.
Da aber die Zeller-SVP die Tür zu den Italienern sooo sperrangelweit auftut („Insieme tutto è possibile“), dass es nach den Wahlen sogar die Italiener vom gegnerischen Linksblock (die Winzlinge PD und M5S) subito in die Zelle eingesogen hat, und das eine und andere Parteichen im rechten Italoblock noch ein nervöses Fußkribbeln bekommen wird, könnte es sich ergeben, dass die diskreten Krallelen des netten Dario nicht mehr langen, um den roten Fingernägeln der „dynamischen und jungen“ Kata etwas entgegen zu setzen.
‚Kata ante Portas‘ also. Bleibt zu hoffen, dass die in Meran niedergelassenen Nachfahren der Römer nicht ganz die Disziplin der antiken Legionäre verlernt haben und in bewährter lateinischer Art eiligst eine uneinnehmbare quadratische Kampfaufstellung beziehen, mit Scutum, Gladium, Pilum und Plumbata, damit die „Urbe“ nicht an die „kata-karthagische“ Amazone fällt.
Frage an dege, den Zeitungszupfer von NUiS
Sag mal, hast du was gegen die Zeller und die SVP? Nichts Persönliches, ich mag nur nicht Frauen (oder auch Männer) am Steuerrad des Großen Ganzen haben, die über die Maßen ehrgeizig sind. Da hat Europa ordentlich Lehrgeld gezahlt mit v.d. Leyen, Baerbock, Metsola, Kallas, Merkel, Faeser, Edstadler, Meinl-Reisinger, Artioli, Biancofiore, Rohrer, Unterberger auf der Frauenseite und ein Macron, Merz, Selenskij, Draghi auf der Herrenseite (und wie sie sonst noch alle heißen). Und eine grünweißrote „Pigliatutto“-SVP wie in Meran kommt mir vor wie eine Merz-CDU und Söder-CSU, die bei den Linken ums Regierendürfen betteln.