Der „Dolomiten“ ist heute ein wirklich guter Aprilscherz gelungen. Auf der Meraner Seite heißt es: Die Standseilbahn ein Mehrwert für Gemeinden.
Exklusiv befragt wird ein „Mobilitätsreferent“, dessen Konterfei von der Wahlwerbung her bekannt ist. Der antwortet großartig! Schon 2016, man stelle sich vor, habe man von „Bezirksgemeinschaftsseite“ aus einen Plan gefasst, den NaMoBu. Wirklich witzig, all diese Abkürzungen unermüdlichen bürokratischen Schaffens. Jetzt aber gebe es diese unglaublich mehrwertige neue Standseilbahn, die – haltet euch fest – in der Lazag über die Hagelnetze gleiten wird, wörtlich! „Ach guck mal Schatz, wir gleiten da über schwarze Netze! „Wie schööön, Jens-Uwe!“ „Na, wenn dat Ding abstürzt, landen wir wenigstens im Neeeetz…!!“ (Gelächter).
Der Mehrwert zeige sich vor allem bei den die Seilbahn „begleitenden“ Bussen: 20 Stundenkilometer schnell werden die fahren, sagt der Mobilitätsreferent aus Meran (Memoref). Das ist ja ein gewaltiger Hupf in die Zukunft!
So richtig gemein wird der Aprilscherz, wenn es um die Autorechnung geht. Der Memoref kann sich vorstellen, nein, er ist sogar überzeugt, dass die Pkw weniger werden im „Musikerviertel“. Dort, wo die straßenunabhängigen Mehrwertspezialisten für Meran die Talstation dieser „Schennener Privatbahn“ hinklotzen wollen (wie sie jemand öffentlich auf einer Versammlung betitelte). Weniger Autos, wie denn das? Ja, weil die Pkw keinen Parkplatz mehr finden! Hehehe. Sagt da einer, der seine Ochsen aber ordentlich in den April schicken will. Die Parkplätze werden nämlich dem Parkplatz vor dem Vinschger Tor weggenommen. Geht leicht, ist ja nur Privatgrund. Damit keiner auf die Idee kommt, Meran anzusteuern! Außer er will Eier haben und sich die Füße in den Bauch stehen, zum Freizeitspaß.
Ja und die Passeierer erst! Die können mit diesem unglaublichen Mehrwert einer Gondel nach Schenna ihre Gratten vorm Küchelberg stehen lassen und mit den ultraschnellen Bussen im 20 kmh-Tempo sogar den Bahnhof und dort die Vinschger Linie erreichen, sagt der Memoref von der BeGeBuGra, unheimlich schlau gemacht durch seinen NaMoBu. Niemand muss/darf mehr durch Meran fahren oder an Meran heran. Das ist fast so viel wert wie der Mehrwert. Der von der Stillstandsbahn, äh, Standseilbahn. Weil in Glurns oben ja die ganzen Landesämter sind und die ganzen Geschäfte und Industrien… und deswegen ohnehin niemand mehr mit dem Auto nach Bozen muss. Weil wir jetzt überall nachhaltige Bahnen bauen. Und so den Verkehr nach Schenna hinauf um 26% verringern. Nein, Blödsinn, das war jetzt ein kleiner Aprilscherz von meiner Seite.
Nachsatz
Lesen Sie bitte den ganzen Scherz-Artikel auf Seite 30 der „Dolomiten“, aber bitte noch heute, am 1. April 2023. Vielleicht bekommt der vielzitierte Memoref in 50 Jahren auch eine Sonderseite in dieser Zeitung, Stichwort Außerer/Aprilscherz, weil er sich auf dem Karl-Wolf-Parkplatz schlafen gelegt hat mit einem Wecker. Allein und ganz ohne Verkehr, aber mit viel Mehrwert. Nach den ersten drei Monaten Standseilbahn Meran-Schenna kam nämlich überhaupt niemand mehr vorbei.
