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AB INS «FEMINARCHAT»

Georg Dekas
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25. November 2023

25. November, «Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen». Zur Anteilnahme mit den Opfern mischt sich ein Feministisches Manifest.

Die Tötungen von Geliebten, Ehefrauen, Müttern sorgen für Entsetzen und Anteilnahme. Somit ist der 25. November nicht nur ein «politischer» Tag. Die durchaus anerkannte, symbolische Anteilnahme durch werbewirksame Schau-Aktionen mag ein moralisches Bedürfnis sein, das allein genügt aber nicht. Das sagen die Feministen und damit kann man einverstanden sein.

Unter der Gefühlsdecke

Schade, dass die feministischen Töne unter der Gefühlsdecke des 25. November eine beinharte Ideologie und fragwürdige politische Rezepte vertreten. Sie vermitteln lautstark den Eindruck, es gäbe nur männliche Gewalt gegen Frauen, und als könne diese durch die Umerziehung von männlichen Kindern und Heranwachsenden ausgeschaltet werden – so, als würde man einen Lichtschalter umlegen oder ein neues Automobil konstruieren. Das ist eine Illusion.

Die schönen Agitatorinnen nutzen diesen Tag, um die ganze Palette von politischen Forderungen bis hin zum Gehalt («Equal Pay») auf den Marktplatz zu stellen. In den «Gewalt-gegen-Frauen-Tag» wird alles hineingepackt, von der Abtreibung, bis #Metoo.

Was die Feministen sagen

Frauenmorde haben «System» und seien «strukturell bedingt», sagen sie. Das System ist unter uns. Es beginnt mit fockischen ‚Witzchen‘, steigert sich mit bestimmten Blicken und Berührungen, bis, am Schluss …die Bilder hingemordeter Frauen in den Zeitungen stehen. Da sind doch wir ganz normalen Männer gemeint, oder etwa nicht? Kollektiv per System zu ‚Tätern‘ gestempelt general-verantwortlich für alle Frauenmorde. Ungeheuerlich, diese Denkleistung. Dass ein Frauenmord kein «Einzelfall» sein soll, bedient zudem den Anschein, dass niemand konkret und persönlich etwas dafür kann, wenn er «strukturell bedingt» mordet. Im Gegensatz dazu baut unsere westliche Rechtsordnung auf dem Grundsatz der persönlichen Verantwortung und der individuellen Schuld auf. Mit der «Kollektivschuld» der Männer spuken archaische Vorstellungen von Sippenhaft herum, die in den Folterschrank von Schreckensherrschaften und totalitären, sozialistischen Ideologien gehören.

Feministisches Manifest?

Also lesen wir im Jahr 2022 folgenden Satz einer ausgewiesenen Feministin in einer ansonsten kreuzbiederen, katholischen Zeitung:

Das System, in dem wir leben und das Ungleichheiten hervorbringt, ist nicht naturgegeben oder unumstößlich. Es ist vom Menschen konstruiert und dementsprechend kann (und Muss!) es auch dahingehend verändert werden, dass nicht nur einige davon profitieren.

(DOLOMITEN 25. November 2022, S. 20, Verfasser: H. Hintner)

Dieser Denkansatz ist gar nicht zufällig verwandt mit all den blutigen Macht-Gebilden, die den „Neuen Menschen“ erschaffen wollten und wollen: Den egalitären Citoyen (Robespierre), den klassenlosen Arbeiter (Marx/Lenin), den arischen Herrenmenschen (Hitler) und in Zukunft wohl den worldwide Matrix-Klon – der selbstverständlich polysexuell und ungewalttätig ist. So sehen auch diese militanten Feministen die herrschenden Verhältnisse als ein «verdorbenes System», das von Grund auf neu konstruiert werden müsse.

Im Kleinen ans Ende

Es beginnt im Kleinen, meinen die Aktivistinnen des 25. November im «Tagblatt der Südtiroler». «Diese Veränderung beginnt mit zivilgesellschaftlichem Engagement.» Mag sein. Alles beginnt klein. Auch das Übel beginnt klein. Die eigentliche Frage ist, wo die Behebung der Fehlkonstruktion Mann endet. Das «Recht auf sichere und legale Abtreibung» und das gesetzlich verordnete «Aufteilen von Care- und Haushaltsarbeit im 50-50-Verhältnis» gilt den heimischen Feministen als praktischer Weg. In Wirklichkeit wollen sie das totale Feminarchat.

Die Islamisten warten schon

Wenn erfolgreich, wäre das der Tod des Westens. Kein Weltuntergang. Die radikalfeministische Gesellschaft wäre nicht das erste politisch-kulturelle Großgebilde, das von der Landkarte verschwindet. Es warten bereits Leute, die westliche Kultur zu beerben. Die aber pflegen einen deutlich weniger sensiblen Umgang mit Frauen und mit tätlicher Gewalt im Besonderen.

P.S.

Geschrieben am 25. November 2022 vor einer in rosa getauchten «Dolomiten». Heute, 2023, das Deja-vu-Erlebnis mit Zeitung und Frau Hintner, diesmal mit lila Schleifen garniert.

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