Der Papst ein Popstar: Leo 14. unter Dauerbeobachtung. Die NZZ sieht ein „Draghi-Lächeln“.
NZZ, Luzi Bernet, Rom 12.05.2025, 16.53 Uhr , Titel: Eine Audienz beim neuen Papst – Leo XIV. lächelt das Draghi-Lächeln und fordert: «Entwaffnen wir die Worte»
(Auszug, meine Hervorhebungen in Blau) „Etwas von der einnehmenden Art des neuen Pontifex haben auch die Medienvertreter am Montag gespürt. Als er von der Bühne hinunterschreitet, um mit einigen von ihnen ins Gespräch zu kommen, wird er von einer Welle der Sympathie erfasst. Leo begrüsst einen nach dem anderen: Blickkontakt, ein Lächeln da, ein Scherzchen dort. Als ihm der Vertreter der NZZ Grüsse aus dem protestantischen Zürich überbringt, nickt er anerkennend. Für viel mehr als ein paar Worte und einen festen Händedruck bleibt keine Zeit, nebenan wartet ungeduldig der Kollege aus Brasilien. Und von hinten ertönen «Viva il Papa»-Rufe. Es herrscht Stadion-Atmosphäre, einige Kolleginnen und Kollegen lassen die professionelle Distanz vermissen und jubeln Leo XIV. zu, als wäre er ein Pop-Star. Er lässt es über sich ergehen und lächelt sein stilles, verschmitztes Lächeln. In Anlehnung an Mario Draghi, den früheren Chef der Europäischen Zentralbank und ehemaligen Ministerpräsidenten, nennt man es da und dort bereits Draghi-Lächeln.“
Nun, der Draghi ist ein jesuitisch ausgebildeter Römer, meine Sympathie hat er dennoch nicht: Weder als Herr des Euro-Geldes noch als Einflüsterer in Brüssel für den EU-Superstaat. Aber die Beobachtung des NZZ-Reporters ist natürlich überaus treffend. Bleibt zu hoffen, dass das Lächeln die einzige Gemeinsamkeit von Super-Mario und Super-Leo ist.