BINDUNG IST GUT

Georg Dekas
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25. September 2023

Gewisse medial gepuschten Ideen beim „Frauenmarsch“ beschädigen die Bindungsfähigkeit. So stürzt die Gesellschaft ins Verderben.

Drei große Missverständnisse

  • Belohnung (Erfolg) treibt alles an / Nein, die Angst vor dem Absturz tut es.
  • Allein auf sich schauen, das bringt’s / Nein, Teilen macht glücklich.
  • Meine Freiheit über alles / Nein, die geduldige Bindung macht frei.

Genuss-Ich führt in Schwarzes Loch

Der Zeitgeist steht auf die vorderen drei Sätze. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden die Sätze in der zweiten Reihe wieder verstärkt zur Geltung kommen: dann, wenn materielle Gier und monetäres Streben durch die Zerstörung der Körper und Seelen an ihr bitteres Ende kommen; dann, wenn Freundschaften und Glück durch blinde Ichsucht unmöglich geworden sind; dann, wenn die Verachtung und Zurückweisung aller Bindungen im Namen der „Alles-Gleich-Hauptsache-Ich-Freiheit“ in Schwermut, Sucht und Verzweiflung endet.

Feminismus löst kein Problem

Aus aktuellem Anlass ein Exempel: Wenn drei Handvoll (nicht die „2000“ und „1800“ der Wohlmeinend-Presse) Feministen durch Bozen lärmen und man Morde an Frauen zum Anlass nimmt, um mit zornverzerrten Mienen für mehr Bezahlung, mehr „Fun“ und Bindungslosigkeit („My Body My Freedom“) zu demonstrieren, dann bewegen sich diese medial präparierten Seelen genau auf der vorderen Linie der drei großen Missverständnisse. Würden diese Schreier mit ihren Prinzipien durchkommen, dann gäbe es nur noch menschliche Wüste rundherum.

Die Theorien von femininem Freisex und femininer Mehrbezahlung lösen die unendliche Schande der Frauenmorde leider gar nicht; dafür aber zerstören sie jede Art von Bindungsfähigkeit, in der die eigentliche Freiheit des Einzelnen und das Gedeihen der Gemeinschaft liegt. (Wobei die feministische Theorie „Gleichstellung“ fordert, und dabei ganz offen diskriminiert, was im Angesicht des Elends allerdings das kleinste Problem ist).

Neoviktorianisch kommt

Die Gesellschaft der Zukunft wird zwangsläufig wieder stärker auf das aufgebaut sein müssen, was den Feministen als patriarchalische „Diskriminierung“ erscheint, nämlich die praktische Unterscheidung zwischen und die Benennung von Gut und Böse, wertvoll und wertlos, nützlich und schädlich, stark und schwach, gleich und ungleich.

Nicht in der Theorie, im Alltag. Daraus ergeben sich von allein Präferenzen für die drei Sätze in der zweiten Reihe. Und ein Moralkostüm, das man getrost als neoviktorianisch bezeichnen könnte. Auf, zurück in die Zukunft!

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