Basilika in Ravenna (c) privat

KOMPASS VERLOREN

Georg Dekas
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26. Januar 2025

Drei Fälle von Südtiroler Journalisten, die den guten alten Kompass verloren haben: Volkstumspolitisch, ethisch, ideologisch.

Was heimische Kommentatoren in Sachen Politik so daherschreiben, lässt keinen anderen Schluss zu, als dass vielen Leuten der gute alte Werte-Kompass abhanden gekommen ist und sie irr und wirr durch die Gegenwart stolpern.

Fall 1 – Innerhofers Quote

Dolomiten, 24. Jan 2025 Kommentar auf der Titelseite („Vorausgeschickt“ Von guten und von schlechten Quoten). Dolomiten-Kommentator Innerhofer findet es „oberpeinlich“, dass in der Regionalregierung nur eine Frau sitzen muss. Aber Freund von Quoten sei er nicht, denn die Zugehörigkeit zu einer Gruppe solle nicht höher bewertet werden als „Kompetenz und Fachwissen“. So weit, so weitschweifig. Aber jetzt langt Innerhofer voll in die Tasten, Zitat: „Auch unser Proporz ist im Grunde nichts anderes als eine Quote. Und den verteidigen wir ohne Wenn und Aber. Da geht es aber auch nicht um Fähigkeiten, sondern um ethnische Zugehörigkeit.“ Der Mann outet sich als seelenloser Globalist. Heimat, Nation, gemeinsame Sprache und Bräuche, alles das ist ihm anscheinend wurscht. Ist eh nur Quote. Es zählen wirtschaftliche Effizienz und anstandsloses Funktionieren im Getriebe der globalen Maschine. Einspruch, Euer Ehren! „Frauen“ sind eine künstlich geschaffene politische Kategorie, Bereich Marketing. Genauso gut könnte jemand eine Quote für Schwarzhaarige oder Langnasen fordern. Eine Ethnie hingegen ist eine natürlich gewachsene Gruppe mit gemeinsamen und vor allem vitalen Interessen. Nehmt allein die Sprache her: Wer gezwungen ist, in einer Fremdsprache um sein Recht zu streiten, der ist ernsthaft gehandikappt. Sprache und Volk sind überhaupt nicht mit einer Kategorie wie „Frauen“ vergleichbar. Proporz ist Schutz, nicht Quote. Den Proporz gegen bloßes Funktionieren ausspielen, das denkt laut ein Südtiroler im Dienst einer Zeitung, die sich auf den guten alten Kanonikus beruft? Kompass verloren.

Fall 2 – mk’s „Baron der Lügen“

Ebenfalls im Athesia-Verlag erscheint die Netzzeitung „suedtirolnews.it“ (kurz SN). Dort schreiben die Federn (ka), (mk) und (luk) regelmäßig woke, italobegeisterte, nach links lobhudelnde und nach rechts abschätzige Artikel und Kommentare. Sei’s drum. Aber was (mk) diesmal mit Trump macht, zeigt nur, dass da jemand die Zeichen der Zeit überhaupt nicht mitkriegt. Zudem versteigt sich (mk) in gehässige und falsche Behauptungen, nur um den amerikanischen Präsidenten als Lump dastehen zu lassen. Ein Lügenbaron sei Trump und ein „verurteilter Verbrecher“ obendrein. Weil er einer „ehemaligen Pornodarstellerin“ Schweigegeld gezahlt habe. Außerdem habe Trump die „unwahre“ Behauptung aufgestellt, die Präsidentenwahl von Biden sei manipuliert. Wahr ist genau das, was (mk) als unwahr behauptet. Die Manipulationen sind vielfach dokumentiert, nur hat sie kein US-Gericht bestätigt. Wer weiß, wie Justiz funktioniert, den wundert das nicht. Aber es ist halt ein Unterschied zu ’nicht geschehen‘. Dann: Trump wurde nicht für schuldig befunden, einer Hure Geld gegeben zu haben; die Anklage lautete auf Verstoß gegen das Wahlkampfspendengesetz, und das ist ein nicht unwesentlicher Unterschied. Trump hat Berufung gegen dieses eine Gerichtsurteil eingelegt: Also ist er nicht „verurteilt“. Das Wort „Verbrecher“ ist in diesem Zusammenhang extrem böswillig. Verbrecher, das ist der Afghane von Aschaffenburg, der Saudi von Magdeburg, und wie sie alle heißen, die Söhne der Willkommenskultur und der Diversität.

Nun schickt sich der „Verbrecher“ Trump an, den ganzen Westen aus genau jenem Sumpf heraus zu ziehen, in den ihn der Wokismus und ein falscher Liberalismus seit Jahrzehnten hineingeritten hat (die Davos-Rede Trumps anhören!). Dabei ist The Donald überhaupt kein Münchhausen, wie (mk) andeutet, sondern beauftragt von einem überwältigenden Volksvotum und unterstützt von den Eliten seines Landes. Aber für die hinterste Provinz-Presse ist er ein „Baron der Lügen“. Befund für (mk): Vor lauter böswilligen Vorurteilen Kompass verloren.

Fall 3 – ff-Mairs wirres Wir müssen

Im Südtiroler Wochenmagazin ff schreibt Georg Mair (Chefredakteur) seine Glossen. (Die Zeitung gehört zwei Kraftwerksunternehmern, aber die Federn sind soft-kommunistisch bis grün-woke). Diese Woche vernehmen wir, Tippfehler inklusive: „Die Leute, die über die sozalen [sic] Medien herrschen, greifen nach der Macht. Wir müssen uns dagegen wehren.“ Aha, wieder so ein Habeck-Von der Leyen-Baerbock’scher „Wir müssen“-Verkünder. Ganze 466 Wörter oder 3.000 Zeichen braucht der ff-Chefschreiber (sich dreimal um die eigene Achse windend) um zu sagen, dass das ganze amerikanische Internet des Teufels ist: Elon Musk und sein „X“ bedrohen die Demokratie, auch der Mark Zuckerberg mit seinem Facebook, und der Jeff Bezos mit Amazon ist der Dritte im Bunde. „Algorithmen sperren die Leute in Blasen“, verkündet Mair und folglich: „Europa muss sich gegen sie wehren“, „notfalls auch mit Verboten.“ Gegen das digitale Böse stehen die leuchtend weißen Ritter von der Papierpresse auf der guten Seite: „Wir lügen nicht, wir machen Fehler, und wenn wir Fehler machen, stehen wir dafür gerade.“ (Nur frisieren, das tun wir gerne, gell). Ganz anders dieser Dämon Musk: „Er hat genug Medienmacht und Geld, um Wahlen zugunsten der extremen Rechten zu manipulieren.“ Nach all diesen Zitaten frage ich mich, in welcher düsteren Zwangsanstalt der Herr Mair leben und glücklich werden will. Soll er, aber sein wirres Geschäume hat absolut nichts mit Freiheit und Demokratie, Chancen, Vielfalt, Gewinn und Zukunft zu tun. Mit Verantwortung auf der Kanzel einer Zeitschrift noch viel weniger. Kompass verloren.

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